PRP (platelet rich plasma)

PRP-Behandlung

Thrombozytenreiches Plasma oder platelet rich plasma (PRP) ist mittlerweile von grosser therapeutischer Bedeutung für viele medizinische Verfahren und Anwendungen. Dabei handelt es sich um einen bestimmten Teil des Blutserums, in welchem die Blutplättchen (Thrombozyten) mittels Zentrifugation angereichert wurden.

  • Wirkungsweise einer PRP-Behandlung

    Bei PRP handelt es sich grundsätzlich um menschliches Blutplasma (also hauptsächlich das Blut ohne die roten Blutzellen Erythrozyten), das um eine andere Blutzellart, Thrombozyten oder auch Blutplättchen genannt, angereichert wird. Originales PRP ist immer autolog, das heisst, der Mensch, der mit dem PRP behandelt wird, ist auch immer der Spender, aus dessen Blut PRP hergestellt wurde. Infolgedessen ergeben sich bei der Behandlung mit PRP keinerlei Abstossungs-Reaktionen.

    Nach einer ersten Zentrifugation des Blutes haben sich verschiedene Grundbestandteile voneinander getrennt: Im unteren Abschnitt der Monovette machen etwa 45 % des Gesamtvolumens abgetrennte rote Blutkörperchen (Erythrozyten) aus. Das Blutplasma, in dem sich alle löslichen Blutbestandteile sowie die meisten Blutplättchen (Thrombozyten) befinden, macht den oberen Teil des Monovetten-Volumens aus und zwischen beiden Teilen befindet sich eine weisse Trendschicht, die aus Immunzellen (Leukozyten) und wenigen Blutplättchen besteht. Nachfolgend wird die obere Phase mit dem Blutplasma möglichst sorgfältig und vollständig abgenommen, ohne dabei die Trennschicht zu den roten Blutkörperchen zu berühren, und in ein neues Gefäss überführt. Es erfolgt ein zweiter Zentrifugations-Schritt, der dazu dient, die Thrombozyten am Boden des Gefässes anzureichern. Das überstehende Plasma kann dann wiederum abgenommen werden und die am Gefässboden liegenden Thrombozyten können in jeder beliebigen Plasmamenge gelöst werden, sodass der Behandler die Konzentration des PRP einstellen kann.

    Heutzutage bestehen vielfältigste Möglichkeiten der Anwendung für PRP in der Chirurgie im Besonderen sowie in der Medizin im Allgemeinen. Behandlungs-Schwerpunkte sind dabei neben Anwendungs-Möglichkeiten im kosmetischen Bereich – z.B. zur Förderung der Geweberegeneration bei Haarverlust oder Haartransplantation bzw. bei Fältchen – insbesondere Knochenbruchbehandlungen, Sehnenentzündungen, schlecht heilende Wunden oder solche Wunden, bei denen mit einer grossflächigen Narbenbildung zu rechnen ist, die möglichst vermieden werden soll, eine langsame Knochen-Regeneration, wie beispielsweise bei Osteoporose-Patienten, oder Gelenkleiden. Der Einsatz von PRP im Rahmen einer fachärztlich begleiteten Therapie stellt sicher, dass realistische Erfolge erreicht werden können.

    Erklärungsvideo auch unter:
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    Weiterführend auch:
    Fachartikel 1 (Originalsprache)
    Fachartikel 2 (Originalsprache)
    Fachartikel 3