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27.01.2021. / Medizinischer Fortschritt

Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Eisenmangel

Eisenmangel gehört zu den großen Krankheitsursachen weltweit und betrifft insbesonde Kinder, Frauen vor der Menopause und Menschen in weniger wohlhabenden Ländern. Schwerwiegende gesundheitliche Langzeitschäden wie Herzerkrankungen oder Entwicklungsstörungen bei Kindern können die Folge von Eisenmangel sein. Am Universitätsklinikum Heidelberg haben Wissenschaftler nun mit einem internationalen Expertenteam aktuelle Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie von Eisenmangel veröffentlicht (Fachquelle: The Lancet, 2020; DOI: 10.1016/ S0140-6736(20)32594 -0).

Die Ursachen für niedrige Eisenspiegel sind vielfältig: Dazu gehören z.B. verminderte Eisenaufnahme aus der Nahrung, erhöhter Eisenverbrauch während einer Schwangerschaft oder bei Kindern und Jugendlichen, sowie Blutverlust im Verdauungstrakt. Eisenmangel kann auch als Begleiterscheinung bei chronischen Krankheiten auftreten. Krebs, Autoimmunerkrankungen oder chronischen Infektionen sind hier zu nennen. Experten gehen davon aus, dass in Europa bis zu 10% der Bevölkerung an Eisenmangel leidet.

Die Wissenschaftler empfehlen zum Beispiel, dass Männer und Frauen nach der Menopause zur Abklärung eines Eisenmangels einen Gastroenterologen aufsuchen sollten. Dabei sollte auch eine Unverträglichkeit des Dünndarms gegenüber Gluten, abgeklärt werden.